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Gemeinsam im Verbund

Gemeinsame Stärke im Verbund ist eine gute Voraussetzung, um die Herausforderung der Digitalisierung zu lösen. Die FI hilft, die Kräfte zu bündeln, indem sie gemeinsam mit ihren Töchtern die IT-Dienstleistungen für Verbundpartner kontinuierlich ausbaut. Ziel dabei ist es, OSPlus als übergreifende verbundweite, digitale Finanzplattform zu etablieren und Verbundpartner wie DekaBank, öffentliche Versicherer sowie Landesbausparkassen tief darin zu integrieren. Auf diese Weise trägt die FI dazu bei, die in der IT der Sparkassen-Finanzgruppe vorhandenen Kunden- und damit verbundenen Synergiepotenziale zu heben. Wie die FI mit ihren Töchtern bei der Stärkung des Verbunds aus 1+1+1 mehr als 3 macht, erläutern Andreas Hack, Geschäftsbereichsleiter Landesbanken und Verbundpartner der FI, Dr. Jochen Möller, Vorsitzender der Geschäftsführung der FI‑TS, und Jochen Gag, Vorsitzender der Geschäftsführung der FI‑SP, im Gespräch.

Wie gestaltet die FI im Verbund das Banking von morgen?


Hack: »Als zentraler IT-Dienstleister für die Sparkassen-Finanzgruppe sind wir auch der zentrale Digitalisierungspartner – nicht nur für die Sparkassen, sondern auch für viele Verbundunternehmen. Von unseren Lösungen profitieren nicht nur die einzelnen Sparkassen. Wir unterstützen auch viele andere Mitglieder der Sparkassen-Finanzgruppe dabei, ihre Leistungen zu einem attraktiven digitalen Angebot zusammenzuführen. Verbundpartner schätzen dieses Angebot und fragen unsere Services immer aktiver an. In diesem Zusammenhang haben wir im Jahr 2019 zahlreiche Projekte umgesetzt. Wir sind aber auch permanenter Wegbegleiter einiger Kunden auf deren Digitalisierungsweg. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist S‑Kreditpartner (SKP). Zusammen mit unserer Tochter FI‑SP kümmern wir uns darum, dass Sparkassen ihren Kunden Auto- und Konsumentenkredite auf komfortable Weise anbieten können, die über die SKP abgewickelt werden. In Instituten, die mit der SKP zusammenarbeiten, können die Sparkassen-Berater über OSPlus direkt auf die im OSPlus von SKP hinterlegten Produkte zugreifen. Auch über die Internet-Filiale dieser Sparkassen stehen die innovativen Angebote der SKP zur Verfügung.«

Gag: »Wir arbeiten sehr eng mit der SKP zusammen, um die vielfältigen und cleveren Ideen aus deren Fachbereichen aufzugreifen, gemeinsam weiterzuentwickeln und umzusetzen. Wir haben die SKP zunächst unterstützt, ihre Prozesse zu automatisieren und ihr Portfolio tief in das OSPlus der Sparkassen zu integrieren. Darauf bauen wir auf und entwickeln neue Lösungen, mit denen die Institute die SKP-Kreditangebote auf einfache Weise ihren Kunden kontextbezogen anbieten können. Ein gutes Beispiel ist eine neue Funktion in der Internet-Filiale: Kunden, die ihr Girokonto überzogen haben, können über einen simplen Klick auf einen größeren Kaufumsatz einen Verbraucherkredit beantragen. Das funktioniert ganz smart und führt mit wenigen Schritten zum Kreditabschluss.«

Hack: »Unser Angebot an Digitalisierungsdienstleistungen hat zahlreiche Facetten. Vieles findet dabei hinter den Kulissen statt. Das gilt insbesondere auch für Landesbanken, bei denen neue Produkte in der Regel auch unmittelbar Anpassungen an der Software erfordern. Damit hier die Time-to-Market stimmt, muss das komplexe Räderwerk reibungslos funktionieren.«

Dr. Möller: »Das Räderwerk muss funktionieren, – will sagen, die Zusammenarbeit und das Vertrauen zwischen uns als IT-Partner und den Kunden muss stimmen. Eine langjährige gemeinsame Erfahrung und viele gelöste Herausforderungen sind eine gute Basis für den Weg, den wir mit unseren Kunden im Kontext der digitalen Transformation gehen. Für diese gewährleisten wir für die Verbundunternehmen einen effizienten, hoch verfügbaren, sicheren und aufsichtsrechtlich konformen IT-Betrieb – über die ganze Spannbreite vom Mainframe bis zunehmend auch durch den Einsatz von Cloud-Technologien. Dabei befassen wir uns auch mit der Integration von Public Cloud-Angeboten wie sie etwa Amazon, Microsoft oder Google anbieten. Hier arbeiten wir an regulationskompatiblen Lösungen. Langjährige Kunden wie etwa die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) wissen zu schätzen, dass sie mit uns einen verlässlichen IT-Partner an ihrer Seite haben, der sie versteht und mit dem sie, mit der für sie richtigen Geschwindigkeit, in die digitale Zukunft gehen können.«

Andreas Hack, Geschäftsbereichsleiter Landesbanken und Verbundpartner der Finanz Informatik

Jochen Gag, Vorsitzender der Geschäftsführung der Finanz Informatik Solutions Plus

Dr. Jochen Möller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Finanz Informatik Technologie Service

Verbundintegration

»Das gemeinsame Verbundangebot auf einer Plattform ist ein wichtiges Argument für das digitale Ökosystem Sparkasse.«

3 Fragen an:
Ulrich Grosche
Geschäftsbereichsleiter Portfolio und Verbund der Finanz Informatik

Wie stärkt die FI den Verbund für das Banking von morgen?


Die FI stellt gemeinsam mit den Verbundpartnern immer mehr OSPlus_neo-Prozesse zur Verfügung, mit denen Sparkassen-Berater und auch die Kunden selbst direkt auf das Produkt- und Serviceangebot des Verbunds zugreifen können. Sparkassen-Kunden erhalten auf diese Weise einen einfachen Zugang zu dem gesamten Spektrum der Finanzangebote. Das gemeinsame Verbundangebot auf einer Plattform ist ein wichtiges Argument für das digitale Ökosystem »Sparkasse« als Alternative zu den Angeboten von BigTechs wie Google, Amazon, Facebook und Apple, die immer mehr Finanzdienstleistungen anbieten. Die Verbundpartner profitieren vertrieblich von dem direkten Zugang zu den Sparkassen-Kunden über die Internet-Filiale, die Sparkassen-App oder auch über spezialisierte Apps wie die neue S‑Invest‑App.

An welchen Themen hat die FI im Jahr 2019 konkret gearbeitet?


Schwerpunkte der Entwicklungen im Verbundumfeld waren Erweiterungen zu Beratungs- und Abschlussprozessen in OSPlus_neo. Im Bereich Wertpapiergeschäft wurde der bevestor in die FI-Systeme integriert. Darüber hinaus haben wir zahlreiche stationäre Wertpapierprozesse unter OSPlus_neo bereitgestellt. Beratern stehen damit die beiden neuen Beratungsprozesse »Deka Riester fix« und »Deka vL fix« zur Verfügung. Darüber hinaus wurde im Jahr 2019 die mediale Selbstberatung weiter ausgebaut. Mit dem Anlagekonfigurator erhalten Sparkassen-Kunden mit wenigen Eingaben in der Internet-Filiale eine auf ihre persönliche Vermögenssituation zugeschnittene Anlageberatung, deren Empfehlungen sie über die medialen Abschlussprozesse dann auch direkt umsetzen können. Den Weg der medialen Selbstberatung gehen wir weiter: Seit Mitte April 2020 steht die neue S‑Invest‑App zum Download in den App-Stores bereit.

Im Versicherungsgeschäft haben wir die Vertriebsstrategie der Zukunft weiter umgesetzt. Der Schwerpunkt lag auf der Bereitstellung von Produktbündeln für Privatkunden über OSPlus_neo-Prozesse. Der S‑Gesundheitsschutz sowie die Leben- und Krankentarife wurden auf diese Weise umgesetzt. Im Jahr 2020 nehmen wir entsprechend der Planungen der regionalen Versicherer mit den Produkten S‑Gewerbeschutz und S‑Bürgschaftsversicherung zunehmend auch die Firmenkunden in den Fokus. Darüber hinaus erfolgt dann auch für mehrere Regionen die Integration von Versichererdarlehen und des Produkts Baufi-Schutz in OSPlus_neo-Baufi.

Den Verkauf von Versicherungsprodukten haben wir auch in der Sparkassen-App integriert. Versicherungsprodukte wie der Mietwagenschutz und der Eventschutz machen es den Sparkassen-Kunden einfach, ihr Leben zu genießen. Ein weiteres Highlight war auch die Pilotierung des S‑Versicherungsmanagers unter OSPlus_neo in der Region Bayern. Mit diesem steht dem Sparkassen-Berater neben einem elektronischen Versicherungsordner für die strukturierte Ablage von Versicherungsverträgen auch ein Analysetool zur Optimierung der aktuellen Versicherungssituation zur Verfügung.

Ein anderer Schwerpunkt lag im Jahr 2019 auf dem Ausbau der Zusammenarbeit von LBS-Außendienst und Sparkassen. Bezieht der LBS-Außendienst in Finanzierungsgesprächen Sparkassen-Darlehen ein, dann kann er die entsprechenden Informationen zu den LBS-Finanzierungsmitteln jetzt ergänzend zu den Sparkassen-Mitteln elektronisch an die Sparkassen weiterleiten. In der Baufinanzierungsberatung unter OSPlus_neo können Sparkassen zudem seit Ende 2019 neben dem Neuabschluss von Bauspar- und Riesterverträgen auch Bestandsverträge der Landesbausparkassen als Tilgungsersatzmittel in die Finanzierung einbeziehen.

Welche Erfolge wurden dabei erzielt?


Wir haben beispielsweise weitere Anbindungen von Verbundpartnern in das ePostfach der Sparkassen realisiert. Das ePostfach spielt für die digitale Finanzplattform der Sparkassen eine zentrale Rolle. Inzwischen sind neben der DekaBank auch die Deka Luxemburg, die dwpbank und die Lösungen unserer Tochter inasys bei den Wertpapier-Dienstleistern sowie seit Mitte 2019 alle Landesbausparkassen integriert. Darüber hinaus wurden nach der SV SparkassenVersicherung, der Provinzial NordWest und der Versicherungskammer Bayern weitere öffentliche Versicherer wie die Provinzial Rheinland und die SV Sachsen integriert. Mitte 2020 sollen dann noch die VGH Versicherungen aus Niedersachsen und weitere folgen, sodass dann nahezu alle öffentlichen Versicherer das ePostfach unterstützen. Darüber hinaus sind übrigens auch die Kreditkartenprozessoren PLUSCARD und Bayern Card-Services im ePostfach eingebunden. Die Zielsetzung, eine elektronische Zustellung von Verbunddokumenten zu ermöglichen, wird damit 2020 nahezu flächendeckend erreicht, was ja nicht zuletzt auch der Umwelt zugute kommt.

Ein weiteres Beispiel für Erfolge ist die Nutzung von Data Analytics. Für die aktive Kundenansprache mittels Data Analytics wurden 2019 weitere Data-Scores mit Relevanz zu Verbundprodukten bereitgestellt.

Verbundangebot auf einer Plattform

»Die FI leistet durch mehr Standardisierung und Automatisierung einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Institute im Wettbewerb.«

3 Fragen an:
Dr. Thomas Bonke

Senior-Fachberater Banksteuerung, Meldewesen und Risikomanagement der Finanz Informatik

Wie stärkt die FI den Verbund für das Banking von morgen?


Jedes Institut verfügt über einen enormen Datenschatz, der sich sowohl aus dem Kunden- als auch dem Eigengeschäft speist. Die FI unterstützt die Sparkassen-Finanzgruppe dabei, diese Datenschätze zu heben. Konkret bedeutet das, wir führen die Daten auf der zentralen Datenplattform, dem Integrierten Datenhaushalt (IDH), zusammen. Der IDH dient den Sparkassen als zentrale Informationsbasis. Auf ihm baut auch die einheitliche digitalisierte Banksteuerung auf, die die Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH (SR) gemeinsam mit den Regionalverbänden und Projektsparkassen fachlich konzipierten und die die FI technisch umsetzt. Damit leistet die FI durch mehr Standardisierung und Automatisierung einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Institute im Wettbewerb. IDH und Banksteuerung sind auch eine wesentliche Voraussetzung für die Generierung von Steuerungsinformationen nach Ertrags-, Kosten- und Risikogesichtspunkten.

An welchen Themen hat die FI im Jahr 2019 konkret gearbeitet?


In der Vergangenheit sind zum Beispiel im Meldewesen, in der Banksteuerung und im Risikomanagement innerhalb der Institute voneinander weitgehend separierte Datensilos entstanden. Diese wurden und werden von der FI in der Banksteuerung sukzessive aufgelöst.

Parallel dazu wurden im Jahr 2019 die Inhalte und die Funktionen im IDH-Reporting nach und nach erweitert, das heißt, es konnten zusätzliche Reporting- beziehungsweise Analysebereiche freigeschaltet werden, zum Beispiel der Analysebereich zur Nachkalkulation, und seit OSPlus-Release 19.0, der Analysebereich zu den Musterselects der Rohdatenschicht. Auch das Look-and-feel und die Usability von IDH-Reporting wurden optimiert.

Seit dem OSPlus-Release 19.1 erproben wir einen zentralen Umzugsservice, mit dem erste Berichte aus dem Management-Cockpit in das IDH-Reporting übergeleitet und von Anwendern erprobt werden. Nach dem Umzug der Berichte in das IDH-Reporting profitieren dann zukünftig alle Nutzer des Management-Cockpits von dem breiteren Funktionsumfang.

Welche Erfolge wurden dabei erzielt?


Zusammen mit der Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH und den Regionalverbänden hat die FI bereits im Jahr 2018 das Regelwerk Datenqualitätsmanagement (DQM) eingeführt. Dieser technische Kreislauf zur Messung und Verbesserung der Qualität der Daten wurde im Jahr 2019 von den Instituten erfolgreich eingesetzt: Rund 250 Sparkassen nutzen regelmäßig ihre Auswahl aus den fast 300 aktiven DQM-Regeln. Weitere 40 Sparkassen arbeiten derzeit mit ersten Regeln im Testbetrieb. Allein im ersten Halbjahr 2019 haben die Institute über 160.000 Regelläufe durchgeführt, um beispielsweise Inkonsistenzen in den Daten zu ermitteln. Darüber hinaus können wir auf die Benefits stolz sein, die sich aus der IDH und den Reportings für die einzelnen Institute und die Finanzgruppe insgesamt ergeben: Durch Standardisierung, Automatisierung und Skaleneffekte werden Kostenreduktionen erreicht, die in der aktuellen Situation enorm wichtig sind. Auch bei den Themen Risikominimierung und -steuerung sowie bei der Identifikation von neuen Vertriebsanlässen sind wir mit den IT-strategischen Umsetzungen auf Erfolgskurs.

BackOffice-Dienste

»Die BackOffice-Dienstleistungen bieten im Verbund Professionalität und Skaleneffekte.«

3 Fragen an:
Ingeborg Schellong

Leiterin Professional Services der inasys

Wie stärkt inasys den Verbund für das Banking von morgen?


Neben den Software-Lösungen rund um das Portfoliomanagementsystem inasys WebOffice bieten wir auch Services wie etwa unsere BackOffice-Dienstleistungen an. Dabei geht es um Vermögens- und Buchungsdaten von mehreren Millionen Depots und Konten, die wir managen und die Nacht für Nacht bei uns einlaufen. Wir übernehmen für unsere Kunden das professionelle Datenmanagement und stellen damit eine hohe Datenqualität sicher. Dazu prüfen und veredeln wir vor allem in den frühen Morgenstunden die Daten, damit sie anschließend in Bankprozessen wie Reports, Analysen, Disposition, Controlling und Optimierungsberichten verwendet werden können.

Der Prüfungsprozess ist nötig, weil die zuliefernden Dienstleister nicht alle gleichermaßen konsistente Daten liefern können. Es kommt auch vor, dass Kapitalmaßnahmen zum Beispiel Buchungsprozesse initiieren, die nicht direkt von den automatisierten Schnittstellenprogrammen verarbeitet werden können. Teilweise stellen wir aber auch bei Plausibilitätsprüfungen Auffälligkeiten fest, die dann von unseren Spezialisten bewertet und gegebenenfalls korrigiert werden müssen.

Diese Services bieten wir für Sparkassen und Landesbanken an. Die Bandbreite der Kundenanforderungen ist dabei sehr groß, ebenso wie die Kontrolltiefe, die wir bei den BackOffice-Dienstleistungen anbieten können. Müsste jedes Institut dieses Spezialwissen erbringen und entsprechende Kapazitäten und Kompetenzen vorhalten, wäre der Aufwand beträchtlich. So sorgt inasys innerhalb des Verbunds nicht nur für Professionalität, sondern auch für Skaleneffekte.

An welchen Themen hat inasys im Jahr 2019 konkret gearbeitet?


Das Jahr 2019 stand bei uns im BackOffice im Zeichen der qualitativen Vertiefung. Während durch die agile Produktentwicklung schnellere Veränderungen in Funktionalitäten entstehen, legen wir im BackOffice die Grundlagen für die saubere Datenbasis. Dies wurde unter anderem durch das Bereitstellen zusätzlicher Kennzahlen in Richtung Performancerechnung und Risikodarstellung erreicht.

Durch das Produkt Performance-Controlling übernahmen wir für die entsprechenden Häuser die Gesamthausversorgung aller Depots. Diese neuen Mengengerüste waren eine Herausforderung auch für unser BackOffice.

Welche Erfolge wurden dabei erzielt?


Dem inasys Datenmanagement vertrauen mittlerweile fast 99 Prozent aller inasys-Kunden. Mehr als die Hälfte von ihnen nutzen dabei die »vollständige Datenversorgung«, also die Versorgung aller Depots. Auch im Jahr 2019 ist die Anzahl der von uns verwalteten Depots erneut gestiegen auf aktuell über 4,6 Millionen.

Sparkassen-Finanzgruppe © 2020 Finanz Informatik